Fastnachtsgottesdienst am 11.02.24

Närrischer Gottesdienst am 11.02.2024 Marienborn
mit Stadtjugendpfarrer Matthias Braun und Hans-Karl Warken

Eingangsmusik: Rissambooooo mit Orgel und Cello (Uli Bockholt und David Plum)

Begrüßung und Votum (HK. Warken)

Liebe Gemeinde

An einem Tag wie diesen

dürfen wir euch herzlich hier begrüßen

an einem Tag so schön wie heute

an einem Tag voll Narrenfreude

an einem Tag an dem Evangelen

sich zeigen als wahre Narrenseelen

Aber auch die Katholiken

dürfen närrisch sich  bei uns erquicken

weil wir christlich uns bewegen

und die Ökumene pflegen

So freut euch Leute, freut euch all

mit Matthias und Hans-Karl

Närrisch wollen wir den Gottesdienst gestalten

und unsre Poesie entfalten

wir werden es Schiller, Goethe zeigen

das Reimen ist uns sehr zu Eigen

wir liefern heute den Beweis

zu Gottes Ehre, Lob und Preis

Und so feiern wir heute

im Namen des Vaters, der uns zu fröhlichen Menschen gemacht

im Namen des Sohnes, der uns Freude und Hoffnung gebracht

im Namen des Geistes, der den Frohsinn in unsere Herzen gesenkt

der unser Tun immer leitet und lenkt

Amen

            Lied 1 EG 447 Lobe den Herren 1–3,7,8

Psalm 31, 2-6.8-9.16-17 (M. Braun)

Ich muss mich wieder an dich wenden:

Wird Stimmungsschwankung niemals enden?

Lass mich auch hier nicht untergeh’n,

lass mich Gerechtigkeiten sehn.

Hör mich, Du Kosmosdramaturg!

Sei starker Fels mir, sei mir Burg!

Du bist ja beides, dazu sprech ich Amen.

Leite mich sicher, sei treu Deinem Namen.

Um mich gewickelt kabales Gespinst,

aus dem nur Du, und man mit Dir, entrinnst.

Ich leg mich vertrauend Dir in Deine Hand –

in die Hand Gottes, der Wege stets fand.

Ich aber weiß, welchen Beistand ich wähle:

Du, Gott, bist bei mir und siehst meine Seele,

mütterlich-zärtlich Dein Lieb mir erscheint,

die mich schützt fürsorglich vor jedem Feind.

Und sehe ich Perspektiven noch kaum,

stellst Du meine Füße längst auf weiten Raum.

Du nur, Gott, bleibst mir. Und du kannst es wenden,

denn meine Zeiten steh‘n in Deinen Händen.

Schau liebevoll auf mich und sei mir ein Licht,

was andre mir wünschen, das treffe mich nicht.

Kyrie (M. Braun)

Mir ist, mein Gott, mitunter bang

Vor manchem schwerem, bitt‘rem Gang:

Widme mich Kanten und auch Ecken,

hab wunde Wunden mir zu lecken.

Muss mal verzeihen, manchmal fluchen,

muss Splitter in mei’m Auge suchen.

Würd statt beim Seelewalken schinden,

lieber bei andern Balken finden.

Und komme doch glatt unterm Strich,

nur immer auf den Gleichen: mich!

So geht manch schwerer Gang nach innen,

bis Worte aus mir raus dann rinnen,

die bittend wenden sich an Dich:

Ach, lieber Gott, erleuchte mich,

wohin kann ich bei allen Fragen

den Blick zu richten denn noch wagen?

Wer hält die Hände  zur Umarmung

Mir hin voll herzlicher Erbarmung?

Ich selbst bin’s nicht, ich harme mich,

drum rufen wir: Erbarme Dich!

Gloria (M. Braun)

Wie vierfarbbunt sind aufgehängt

Die Fahnen, liebe Leut, bedenkt,

dass sie die Umordnung markiern,

die Narrenherzen so frankieren,

dass oben unten wird und dann

ein jeder Narr laut sagen kann,

was er so denkt, und wie er’s meint,

ohne dass die Herrschaft greint.

Genauso ist’s mit Jesu Kreuz –

Das wie die alten Pollaroids

Nur denjenigen mit Kraft betüdelt,

der mit Verstand es weiß zu schütteln.

Denn in dem Bild, das todesschwarz

Zunächst erscheint, liegen die Starts

Zum Neuanfang in Gottes Sinn,

drum schauen wir aufs Kreuze hin.

Gott macht uns frei, kehrt um die Welt,

nimmt von uns, was uns niederhält.

Vor 2 Millennien tat er’s schon,

durch seinen eingebor‘nen Sohn.

Lobsinget alle, die heut kamen,

erhebet Gottes heil’gen Namen.

Kollektengebet (HK. Warken)

Du Gott des Friedens, du hast uns diese Erde geschenkt

du hast uns durch Freuden und Leiden gelenkt

du hast uns mit deiner Schöpfung Freude bereitet

du hast uns schützend durch das Leben begleitet

du hast uns durch deinen Sohn große Hoffnung gegeben

dich zu loben, sei unser eifrig Bestreben

Wir wollen dir danken für all deine Gaben

die wir von dir empfangen haben

wir wollen dir danken, dass du uns immer begegnest

dass du unter uns bist und unsere Wege stets segnest

wir danken dir Gott, für unser gutes Leben

wir danken dir auch für Gnad´ und Vergeben

Wir danken dir, dass du uns Zuversicht gibst

dass du unter uns bist und uns väterlich liebst

nun ja lieber Gott, da fällt mir noch ein

es könnte ja sicher auch mütterlich sein

wir danken für den Kindergottesdienst mit dem kleinen Gezeppel

für den Kaffee am Ende und auch für die Kreppel

wir wollen dir diesen Tag heute weihen

mit all unseren kleinen Narreteien

wir freuen uns sehr und loben deinen Namen

danke für alles in Ewigkeit Amen

Schriftlesung (M. Braun)

Jesus war für seine Jünger

So wie ein guter Ackerdünger.

Im Überschwang sie glaubten eben

ihr Meister würde ewig leben.

Um dieser Fehler gleich zu wehren,

hub Jesus an und tat sie lehren:

Seid Euch bewusst, wir müssen scheiden,

der Menschensohn muss Vieles leiden,

er wird gefoltert und getötet,

bis dass sein Blut die Erde rötet.

Doch bleibt es nicht bei dieser Lage:

Neu lebt er auf am dritten Tage.

Dem Petrus dieses Wort missfiel:

„Ach, Rabbi, rede nicht so viel.

Das sind nur Flausen, so kommt’s nicht!“

Da sprach ihm Jesus ins Gesicht:

„Du hast Dich selber angeklagt!

Das hat der Teufel Dir gesagt,

so menschlich nur von mir zu sprechen –

das wird sich eines Tages rächen!

Ändere Deine Sinne flott

Und denke mir wie unser Gott!“

Zu allen hin sich wendend dann,

hub er erneut zu lehren an:

„Mir nachzufolgen voller Herz,

verspricht Euch manchen bittern Schmerz.

Wer lebt wie ich, sich hingibt ganz,

der tanzt bei Gott den Lebenstanz.

Und was ich keinem Menschen gönne,

selbst wenn er sich die Welt gewönne:

Des Lebens selbst sich zu berauben

Und nur an diese Welt zu glauben!

Wer aber sich zu mir bekennt,

mich seinen Herrn und Meister nennt,

dem Spiel ich mit den Engeln auf,

und führe seinen Lebenslauf

aus dieser Welt und dieser Zeit hinein in meine Ewigkeit.“

Selig sind all jene Scharen,

die dies Wort hören und bewahren!

Credo

            Lied 2: Im Schatten des Doms von Th. Neger (Simon Warken, Clemens Schmahl)

Predigt (HK. Warken)

Liebe Gemeinde, Schwestern und Brüder

Betende Christen und Sänger frommer Lieder

Im Genderdeutsch ganz tolerant

seien die Christinnen und Sängerinnen auch hier genannt

Liebe Majeborner und auch liebe Fremde

liebe ganz Brave, liebe Fastnachtsenthemmte

In der Bibel gibt es ganz viele Geschichten

von denen wir sonntags aus der Kanzel berichten

Egal, ob von Pfarrern Prädikanten, Lektoren

es ist nicht immer Musik für die Ohren

Nein, das soll es auch einfach nicht sein

denn bei Musik schläft man oft ganz schnell ein.

Es geht heut um Amos, es ist schon lang her

was er damals sagte, das wog schon  ganz schwer

Gott hat ihn zum Propheten gemacht

er war ein einfacher Mann,  hat´s zu etwas gebracht

Ein Prophet, das wollte er erst gar nicht sein

Er war halt aus altem Bauerngestein

Der Landwirtschaft fühlte er sich verpflichtet

und hatte Rinder und Schafe mit Freude gezüchtet

Auch hatte er in den Boden Löcher gestanzt

und Maulbeerfeigenbäume eifrig gepflanzt

Er arbeitete fleißig, war flink wie ein Wiesel

und hatte keine Sorgen um Steuern auf Diesel

Damit hatte er damals keinen Stress

und fuhr nicht durch die Stadt mit 200 PS

Mit den Maulbeerfeigen hatte ich ein Problem

doch gibt es Wikipedia und das ist sehr bequem

denn bei Pflanzen bin ich von Natur aus penibel

und dachte, das wäre ein Fehler der Bibel

ich machte mir nämlich die Meinung zu Eigen

entweder es sind Maulbeeren oder es sind Feigen

In Afrika sind diese Bäume bekannt

und sehr weit verbreitet auch im Heiligen Land

Bis zu fünfundvierzig Meter Höhe die Riesen erklimmen

Da muss die Länge der Leiter schon stimmen

Es ist schon über zweitausendsiebenhundert Jahre her

und Amos, der Gute haderte sehr

Dem Nordreich ging´s gut, man lebte in Ruh

denn  die Assyrer, die guckten mal friedlich nur zu

Für eine bestimmte Schicht Menschen ging es nach oben

die konnten ihren König nur preisen und loben

der genoss ganz sicher die Lobhudelei

es war in der Reihe der Könige Jerobeam zwei

Die Reichen im Lande die haben sich entpuppt

die waren ganz schamlos und auch sehr korrupt

Im Dunstkreis des Königs war´n die Obristen

die Schleimer, die Kriecher und die Lobbyisten

Selbst die Richter und Priester haben sich nicht geniert

und von dem schlimmen Treiben gern profitiert

kurzum wie einst bei König Saul

war in dem Lande sehr viel faul

Doch woher kam der Reichtum der scheinheiligen Frommen

der ist von dem Frondienst der Bauern gekommen

die haben keine fröhlichen Lieder gesungen

die wurden ausgebeutet und zur Arbeit gezwungen

die haben den Reichtum der Großen gestiftet

und die Schere ist weiter auseinander gedriftet.

Nach oben wurde gefrömmelt beim Schall der Trompeten

und nach unten wurde gehackt und ganz kräftig getreten

Und so war´s schon damals, selbst in friedlichen Zeiten

den Kleinen ging´s immer schon mehr als bescheiden

Die Großen fühlten von Sorgen sich frei

und erreichten den Gipfel der Heuchelei

Man feierte Feste und sang fromme Lieder

man brachte Opfer dar, immer mal wieder

Ziege, Schaf oder auch ein Hammel

standen im Stall und hatten stets Bammel

Sie wurden geopfert, man hat sie gegrillt

und man glaubte, Gott mache sich ein zufriedenes Bild

Man entlockte der Harfe manch lieblichen Klang

dazu ertönte bei den Festen viel froher Gesang.

Man erhoffte sich dadurch von Gott Sympathie

dabei war´s für ihn doch nur Bigotterie

Da war einer, der hatte kein gutes Gefühl

deshalb kommt Amos gleich wieder ins Spiel

Manchmal stell ich mir vor, und das wär` doch der Hit

Amos wär ein Narr und steht in der Bütt

und hält im bunten Narrendekor

den Menschen schonungslos den Spiegel mal vor

Den Narrenspiegel im gleißenden Licht

der reflektiert des Menschen´s wahres Gesicht.

Doch war er kein Narr, er war ein Prophet

wie es in der Bibel geschrieben steht

das mag so sein, und ist auch so gut

doch zum Prophet sein gehörte auch damals viel Mut

denn mit den Herrschenden sich anzulegen

ist manchmal schon närrisch und auch sehr verwegen

und so mein ich hier, es klingt fast bizarr

steckt in einem Propheten auch ein kleiner Narr

Selbst Jesus, so hat mir mal ein Pfarrer „gesacht“

hat sich in Jerusalem zum Narren gemacht

Denn wo kommt ein König ein Erlöser, das ist unbestritten

im Triumphzug auf einem Esel geritten

auf eigenen Wunsch, um die Bibel zu nennen

er hätte auch ein Pferd haben können

Doch kehren wir nun zu dem Thema zurück

und halten den Amos und seine Zeit fest im Blick

Die Worte von Gott, die war´n nicht zu fassen

er sprach von nicht riechen können, verachten und hassen

Was Gott so aussprach das klang nicht sehr gut

man spürt förmlich die Enttäuschung und seine Wut

Auf euren Versammlungen könnt ihr euch nicht verkriechen

ich verachte sie, ich kann sie nicht riechen

und eure Feste auf die ihr versessen

die könnt ihr von mir aus in Zukunft vergessen.

Kurzum, das klang wirklich nicht toll

Gott hatte von dem Getue der Menschen die Nase schlicht voll

Ja liebe Gemeinde, sind unsre Feste von heute

Gott noch ein Rechtes oder gar eine Freude

Da ist man am Karfreitag seit Jahren am Leiern

wir wollen Party, wir wollen dann feiern

Ostern, Himmelfahrt, Fronleichnam und Pfingsten

den eigentlichen Sinn kennt man nicht im geringsten

Und Weihnachten, das Fest der Geschenke

schon Wochen vorher kann man an nichts andres mehr denken

White Christmas klingt es schon Anfang November

and Jingle Bells from last year, oh i remember

Ganz egal was für´n Fest und für was es auch sei

man braucht nicht zur Arbeit und hat einen Tag frei

und dann liegt man im Bett oh welch eine Freude

und fühlt sich gestört, wenn die Kirchenglocken läuten

Aber auch wir, die wir in den Gottesdienst gehen

können wir damit vor Gott noch bestehen?

Glauben wir nicht stets, wir sind die Gerechten

und die da draußen, das sind halt die Schlechten

Sind wir mit Gedanken und Herzen dabei

machen wir uns von banalen Alltagsdingen  frei

oder sind wir in der Kirche in Gedanken am spotten

was trägt die Frau Meier denn da an Klamotten

Der Karl ist wieder mal da, der alte Schwadroneur

wie sieht der dann aus, der müsst zum Friseur

Der Pfarrer ist wieder zu lang mit der Predigt

Das Thema hätt ich in fünf Minuten erledigt

Nein, davon sind wir hier doch ganz frei

wir sind bei allem mit Andacht dabei

Durch Amos Mund sprach auch davon der Herr

hört auf mit der Harfe und eurem Geplärr

mit euren Liedern und mit euren Chören

das schmerzt in den Ohren ich kann´s nicht mehr hören

ich hab an eurem Gesang keinen Gefallen

ich halte das nur für herzloses Lallen

Und wie ist das bei uns, beim Beten und Singen

kann das auch immer mit Inbrunst gelingen?

Oder haben wir uns die Andacht verbaut

was singt der Nachbar so falsch und so laut

oder der vor mir, wie man gleich sieht

hat die falsch Seit im Gesangbuch und singt ein ganz anderes Lied

oder denken  wir nicht  manchmal beim Fürbittengebet

mit Blick auf die Uhr, es ist wieder sehr spät

Nein, davon sind wir doch ganz frei

wir sind bei allem mit Andacht dabei

Auch das Schlachtopfer hat Gott nicht  interessiert

er hat es verworfen und scharf kritisiert

ihr opfert fette Tiere in euren Hallen

auf euren Altären, ich hab keinen Gefallen

Wenn ich das seh´, da wird’ s mir fast schlecht

Denn das alles ist nicht ehrlich und auch nicht echt

und ist euer Opfer noch so groß und auch opulent

glaubt nicht, dass ihr euch von euren Tun freikaufen könnt

Nun liebe Gemeinde mit ein bisschen Humor

Stellt euch doch unseren Pfarrer mal vor

wenn er sonntags ein Lied zum Opfermahl singt

und dabei das Messer zum Schlachten froh schwingt

und dazu noch das archaische Bild

wie er den Hammel gut würzt und dann fachmännisch grillt.

Grillen und würzen und solche Sachen

das kann er besser auf dem Gemeindefest machen

und wenn es dann zum Himmel steil raucht

dazu werden immer Leute gebraucht.

Nein, das ist heute anders in unserer Welt

da steht der Küster  mit dem Körbchen, und wartet auf´s Geld

Es klimpert und raschelt, ein feines Geräusch

so sind halt zum Opfern heute Die Bräuch´

der eine hat eine Münze, der andere einen Schein

jeder wie er kann oder will, so soll es auch sein

Mancher nimmt einen Zehner, zieht die Stirn dabei kraus

und nimmt dann einen Fünfer dafür wieder heraus

Auch das gereicht dem Geber zur Ehr

schlimm wär´s, wenn es umgekehrt wär

Man hat sogar woanders nach der Gottesdienststunde

im Beutel schon manchen Metallknopf gefunden

Nein, davon sind wir alle ganz frei

wir sind doch beim Geben mit Freude dabei

Und wenn man weiter in die Bibel guckt

dann kommt ein Satz ganz fett gedruckt

Er gehört dann zu den Sätzen, den schönen

Er gibt die Chance sich mit Gott zu versöhnen

und wir preisen mit Hoffnung den guten Verfasser

Es ströme aber das Recht wie Wasser

und Teil zwei, oh´n Weh und oh´n  Ach

und die Gerechtigkeit ströme wie ein Bach

Doch ist das kein Grund zum Ruh´n

Gott gibt Acht auf unser Tun

denn wie es auf einer Jahreslosung blüht

das ist unser Gott, der Gott uns auch sieht

und ich denk, er ist noch immer am Grollen

weil wir nicht machen, was wir sollen

können wir das nicht mal lassen

Krieg zu führen und zu hassen

warum gibt es Gier und Machtbestreben

warum kann der Mensch nicht friedlich leben

müssen wir Waffen produzieren

während Menschen hungern, frieren

spricht denn das dem Recht nicht Hohn

auf höchster Ebene gibt’s Kurruption

Bleibt das ewig eine Freude

andre Menschen auszubeuten

Muss man Milliadäre seh´n

deren Reichtum schon obszön

denen alles in den Kopf gestiegen

sodass sie schon durch den Weltraum fliegen

Ist das nicht mal auszumerzen

andre Menschen anzuschwärzen

Braucht es die sozialen Netze

um sich an fiesen Dingen zu ergötzen

wenn man in der Verleumdungsschlacht

andre Menschen fertig macht

Braucht es immer mehr Parteien

um die Menschen zu entzweien

Wann kommen wir endlich in die Spur

mit Gottes Schöpfung, der Natur

Gott hat uns doch diese Welt gegeben

damit wir mit ihr im Einklang leben

Doch sind wir selber, wir die Kleinen

mit uns, mit Anderen im Reinen

tun wir das, was richtig wär´

zu Gottes Freude und zur Ehr

Wie sollen wir vor Nächstenliebe fröhlich brennen

wenn wir uns selbst nicht leiden können

sind wir seelisch schon am Schrumpfen

und dabei schon abzustumpfen

brauchen wir in schwerer Zeit

nicht mehr Zuversicht und Heiterkeit

sollten wir nicht in dem Weltgeschehen

mehr im Glauben fest zusammenstehen

wär das nicht mal zu genießen

uns auf der Straße froh zu grüßen

Dem alten Nachbarn, dem Invaliden

unsre Hilfe anzubieten

Dem Kranken, der im Klinikstress

statt zu schicken eine SMS

ihn mit einem Stückchen Kuchen

am Krankenbett mal zu besuchen

den Behinderten mal zu berühren

und ihn als normalen Menschen akzeptieren

und ohne Mitleid und Erbarmen

ihn auch mal freundlich zu umarmen

oder mit Menschen endlich Frieden machen

und über das alte Zerwürfnis noch zu lachen

unser Christsein vorzuleben

und statt zu motzen auch mal vergeben

Sollten wir nicht mal beginnen

uns auf die Liebe zu besinnen

die Liebe, die Paulus auf der Welt

für das allergrößte hält

die Liebe in ihren bunten Kreisen

zu Gott und den Menschen zu beweisen

Sollten wir nicht in unsrem Leben

der Liebe eine Chance geben

und statt zu hadern, uns zu grämen

Gottes Liebe froh anzunehmen

Gott gibt uns zu jeder Zeit

zur Liebe gern Gelegenheit

Und wenn wir dann mit echtem Singen

Gott in der Kirch ein Ständchen bringen

und wenn wir dann mit Blick nach oben

Gott mit ehrlichem Sinne loben

wenn unsre Herzen nicht vergammeln

wenn wir uns zum Gebet versammeln

Und wenn wir ein Scheinchen gern in das Körbchen legen

und dabei lautere Gedanken hegen

und wenn wir dann an Sonn- und Feiertagen

unser Christsein froh nach außen tragen

dann braucht´s zu Gott keine lange Bitte

dann ist er gern in unsrer Mitte

hier bei uns im Kerzenschein

dann wird er mit uns zufrieden sein

Er wird mit uns schunkeln, singen, lachen

wenn wir ihm so viel Freude machen

und er stimmt mit uns dann überein

wir dürfen heut´ mal närrisch sein

wir alle, die wir versammelt sind in seinem Namen

sagen Helau und mit Frohsinn jetzt Amen!

            Lied 3 EG 545: Wir gehen hinauf nach Jerusalem

Fürbitte (HK. Warken und M. Braun)

Guter Gott

In unserer Stadt heißt es nun groß

raus auf die Gass´, die Narren sind los.

So ist das schon seit vielen Jahren

doch leider bringt das auch immer Gefahren

Und so kommen wir zu dir, mit unserer Bitte

Sei mit ihnen allen, sei in ihrer Mitte

lass sie bei ihrem närrischen Treiben

in einem friedlichen Rahmen bleiben

und du möchtest auch alle bei dem frohen Gebaren

vor großem Übermut und Fehlern bewahren

schütze auch die Jugend zum eigenen Wohl

vor Drogen und vor Alkohol

Denk auch an die Menschen, die mit dem närrischen Rennen

überfordert sind und nichts anfangen können

Wir bitten dich auch für die Schwachen und Kranken

gib ihnen Zuversicht und frohe Gedanken

gib ihnen Hoffnung, wie schwer es auch sei

dass sie im nächsten Jahr wieder dabei

Wir bitten Dich auch für Philister und Mucker,

für Knorrnkepp und für Stubenhucker,

die alle, weil sie  stets Übles nur sehn,

selber nicht raus in die Festfreude gehn.

Für Herrscher und Bosse, Minister und Kings,

dass ihre Ansicht sich drehen auf links;

nicht grad politisch, das muss nicht so sein,

doch bitte so, dass es fällt ihnen ein,

Leben zu schützen und Frieden zu säh’n,

anstatt mit der Waffe im Anschlag zu stehn,

zu opfern die Menschen, ob Groß oder Klein:

Kümmer Dich Gott, damit Frieden kehrt ein.

Zuletzt noch für die, die Du Dir auserkorn:

Für Die Gemeinde in Marienborn.

Erhalte vital sie und mach sie nicht steif,

sie sind marien-born to be alive.

Segne das Lachen und Weinen, wenn’s kommt,

segne nicht später, nein, segne sie prompt.

Und kommt dann Dein Segen doch spät an den Ort:

In einhundert Jahren, da ist alles fort.

Nur Du schau noch her und sei Lebensbelunser:

Wir beten gemeinsam nun das Vaterunser.

Vaterunser

            Lied 4, EG 334: Danke für diesen guten Morgen

Segen (M. Braun)

Gott segne und behüte Dich,

er blicke an Dich gnädiglich,

er schaue auf Dich hier hienieden

und lege auf Dich seinen Frieden.

            Orgelmusik: Meenz bleibt Meenz